Autorentreffen, “Die Küstenraketentruppen der Volksmarine”
Jeder Angehörige des ehemaligen KRR-18 weiß, dass 2013 im Steffen-Verlag das Buch „Die Küstenraketentruppen der VM“ erschienen ist. Viele haben es sogar in Ihrer persönlichen Bibliothek stehen. In welchen Etappen es aber entstanden ist, weil es ebenfalls an mehreren Treffen der Herausgeber und Mitunterstützer gebunden ist, darüber berichten wir im Folgenden:
Am 14. September 2008 trafen sich rein zufällig im Militärhistorischem Museum Dresden Professor Dr. Hans Fischer aus Berlin und Klaus-Peter Gödde, der anläßlich der Jahresversammlung des Fördervereins im MHM weilte. Herr Fischer war auf der Suche nach dem Fotofundus der Volksmarine im MHM unterwegs, denn er war Fregattenkapitän a.D. und Chef der ehemaligen Torpedoschnellbootsabteilung TSA-6 in Dranske gewesen. Nun, als Pensionier publizierte er schon seit längerer Zeit über seine frühere Abteilung/Truppenteil. Er überreichte eine Ausfertigung seiner Broschüre „Raketenschnellbootsbrigade“ Gödde mit den Hinweis ebenfalls ein gleichwertiges Werk über das KRR-18 zu erarbeiten. Gödde hatte schon längst diese Gedanken gehabt, aber worüber er publiziert hatte, das war der Abgesang eines Truppenteils mit seinem Buch „Eine Elite-Einheit rüstet ab”. Und das kann es doch nicht gewesen sein. Wo bleiben dann die Entwicklungsetappen Gründung, Aufbau und Höhepunkte der Küstenraketentruppen von ihrer Einführung von 1962 an? Diese Lücke muss geschlossen werden. Seine Absicht hatte er schon mit dem Verlag Das Neue Berlin besprochen, auch in Anlehnung an das damals ganz neu erschienene Buch „Die Kampfschwimmer der Volksmarine“ von Kerzig, Knittel und Schulze. So oder ähnlich sollte das Buch über die Küstenraketentruppen aussehen und gestaltet werden. Diese offizielle und gutgemeinte Aufforderung von Fischer wollte Gödde nun aktiv angehen. Und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Gödde den Termin des Treffens der Rubesh-Gruppe in Großbeeren mit dem 1. Autorentreffen verband. Am Sonntag nach dem Treffen der Rubesh-Gruppe und dem Museumsbesuch bei Oberst Bujak reisten die ehemaligen Kommandeure Stippkugel, Dix und Schmidt sowie Hans Fischer an, um gerade dort, im Traditionshotel, die ersten grundlegenden Gedanken für das Erscheinen eines Buches über die Küstenraketenkräfte zu beraten und zu besprechen. Die Verantwortlichkeit für dieses Projekt wurde zu diesem Zeitpunkt Gödde übertragen. Theo Hoffmann, der am Abend zuvor Gast unserer Zusammenkunft war, übernachtete mit uns im Hotel. Hans Fischer kam auch pünktlich zum Treffen und los ging es. In der Folgezeit wirkte auch Hans Fischer aktiv am Zustandekommen dieses Projektes mit und trat in der Anfangsphase als Mentor auf. Seine ersten Gedanken, zur Vorbereitung des 2. Treffen teilte er uns vorab schriftlich mit. Auch dieses 2. Autorentreffen wurde am 31. Januar 2009 wieder in Großbeeren, wegen seiner zentralen Lage für den Großteil seiner Teilnehmer, durchgeführt. Das 3. Autorentreffen fand ein Jahr später wieder in Großbeeren statt. Leider kann ein genaues Datum nicht mehr benannt werden. Anwesend waren Schmidt, Dix, Schädlich und Gödde. Ab hier übernahm Lothar Schmidt die Projektleitung, weil er der längstgediente Angehörige des Regiments war und er den besten Überblick über den Hauptinhalt verfügte. Die Themen wurden konkret und straff aufgeteilt. Es begann gerade für Wolfgang Schädlich eine harte Zeit als „Stabschef“ in unserem gemeinsamen Buchprojekt. Achim Dix schloß sich in der Folgezeit aus, weil er seinen Beitrag abgeschlossen hatte und diesen zur Weiterverarbeitung über Gödde in guten Händen sah. Ein 4. Autorentreffen fand in Mitten der Adventszeit 2010 in Berlin statt, an dem nun die offiziellen Herausgebern des Buches im Steffen-Verlag Schmidt, Schädlich und Gödde zusammenkamen und sich wieder zur Beratung und Konsultation Hans Fischer und Theo Hoffmann beteiligten. Jetzt konnten schon konkrete Beiträge begutachtet sowie die Erfüllung weiterer Aufgaben und Verantwortlichkeiten benannt und festgelegt werden. Ein Veröffentlichungstermin rückte erstmals in den Zeitplan – April 2012. Das letzte und 5. Autorentreffen fand am 29.10.2011 direkt im MHM Dresden statt. Der Chef-Restaurator und unser Verbindungsmann der AG Rubesh, Volkmar Stimpel, schaffte hervorragende Bedingungen, damit wir die letzte Etappe bei der Gestaltung unseres Buches direkt im Museum erfolgreich abschließen konnten. Hier wurde erstmals ersichtlich welche umfangreiche Arbeit gerade Wolfgang Schädlich unter Fürhung seines ehemaligen Kommandeurs geleistet hatte. Es begann die Etappe des „Feinschliffs” und der Gesamtzusammenstellung. Hier hatte insbesondere Lothar Schmidt die Hauptlast beim Zusammenstellen, Korrekturlesen und vorbereitendem Lektorat zu tragen. Die Lockerheit der folgenden Fotos soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein riesiger Berg jahrelanger Arbeit hinter uns lag, wo jeder von uns immerhin noch in einem Vollzeitjob im Berufsleben stand. Allein Gödde ist sieben Mal ins Militärarchiv nach Freiburg gefahren, um Dokumente zu sichten und viele Informationen ihnen zu entnehmen sowie Kopien anfertigen zu lassen.
Bilder: K-P Gödde