Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Gründung der Kaspischen Höheren Schule der Seestreitkräfte der UdSSR „S.M. Kirow“ (KHSdS) Baku
Bericht: Silvio Pfeffer und Holger Neidel Veröffentlicht auf der Seite des “Verband zur Pflege der Tradition der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR e.V.”
Gemäß dem Beschluss des Rates der Volkskommissare der UdSSR von 1937 begann im Juni 1939 die Ausbildung in der Kaspischen Seekriegsschule in Baku. Die Verleihung des Namens S. M. Kirow an die Schule erfolgte am 9. Dezember 1954. Bis zur Auflösung der Offiziershochschule 1992 wurden hier fast 30.000 in- und ausländische Offiziersschüler und Offiziere ausgebildet bzw. weitergebildet. Circa 150 Absolventen beendeten das Studium mit Auszeichnung und Goldmedaille und ungefähr 100 wurden Admiräle oder Generäle. Die ausländischen Absolventen kamen aus Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika; davon 297 aus der ehemaligen DDR. Heute befindet sich auf demselben Gelände die Aserbaidschanische Offiziershochschule „Ilham Alijew“.
Am 07. Dezember 2019 fand in St. Petersburg – standesgemäß am Hafen – die Feierlichkeit zum 80-jährigen Bestehen der Schule und zum 65. Jahrestag der Namensgebung statt. Über 500 ehemalige Absolventen und Gäste waren der Einladung gefolgt, und wurden durch den letzten Kommandeur der KBBMKY Vizeadmiral Leonid Iwanowitsch Schdanow im feierlich geschmückten Saal der Lenin-Expo begrüßt. Zum Absolvententreffen 2019 waren unter anderem auch 16 ehemalige Angehörige der Volksmarine unter Leitung des Korvettenkapitän a.D. Holger Neidel (Abschlussjahrgang 1982) angereist. Zusammen mit jeweils zwei Absolventen aus Kuba und Ungarn und einem Teilnehmer aus Libyen hatten sie den Weg in die Heldenstadt Leningrad gefunden, und nahmen rege an den Gesprächsrunden teil. In den Unterhaltungen konnte festgestellt werden, dass trotz der schweren Zeiten, während der bis zu 6-jährigen Ausbildung dort in Baku, diese niemand missen möchte. Fregattenkapitän a.D. Klaus-Peter Gödde (Abschlussjahrgang 77 und letzter Kommandeur des Küstenraketenregiments-18) dankte in seiner Rede den ehemaligen Ausbildern und Kommilitonen im Namen aller deutschen Absolventen für die Einladung zu diesem Treffen und bekräftigte die bis heute ungebrochen bestehende Verbundenheit der ehemaligen zur sowjetisch-russischen Marine und zum russischen Volke. Er führte aus, dass die Ausbildung in Baku vielen ehemaligen Absolventen nach 1990 die Möglichkeit bot, mit und für russische Firmen zu arbeiten.
Am 08.12. lud Konteradmiral Shurkov – ebenfalls Absolvent der Hochschule – die Mitglieder des Organisationskomitees und Gäste zu einer Nachbesprechung der Veranstaltung und zum näheren Kennenlernen ins Restaurant „Baku“ ein. Dabei wurden neue Kontakte geknüpft und bestehende erneuert.
Neben den Feierlichkeiten nutzen die Teilnehmer der Veranstaltung auch die verfügbaren Stunden um das vorweihnachtlich geschmückte St. Peterburg auf sich wirken zu lassen. Väterchen Frost „gab“ sich trotz Regen viel Mühe sein Kommen anzukündigen. Alle Teilnehmer äußerten bei der Verabschiedung einhellig die Meinung, sollte die Gesundheit auch weiterhin mitspielen, würde dem nächsten Treffen nix im Wege stehen.